- Mimus
- Mi|mus 〈m.; -, Mi|men〉1. 〈urspr.〉 Schauspieler der Antike2. 〈dann〉2.1 kleine, realistische Szene2.2 derb-komisches Bühnenstück, Posse2.3 darin auftretender Schauspieler[lat. <grch. mimos „Schauspieler“]
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Mi|mus, der; -, Mimen [lat. mimus] (Literaturwiss.):1. (in der Antike) Darsteller in einem Mimus (2).2. (in der Antike) derbkomische Szene aus dem Alltagsleben.* * *
Mimus[lateinisch, von griechisch mĩmos »Schauspieler«, eigentlich »Nachahmer«] der, -/...men, Mimos, antike Form der improvisierten Darstellung komischer Alltagsszenen mit Gebärde, Tanz und Gesang. Im Gegensatz zur Aufführungspraxis von Tragödie und Komödie traten auch Schauspielerinnen auf; eine weitere Besonderheit war das Spiel ohne Masken und ohne Kothurn. Vom Ursprungsland Sizilien aus verbreitete sich der Mimus in der griechischen Welt und bis nach Rom. Als literarische Form zuerst bei Sophron (5. Jahrhundert v. Chr.), dann bei Theokrit und Herodas von Kos, bei Letzteren als kleine, wohl nur rezitierte dramatische Darbietungen in Versen, mit Darstellung des Typischen, mit subtilem Witz. In Rom ist der nichtliterarische Mimus seit dem Ende des 3. Jahrhunderts v. Chr. nachgewiesen, er wurde bis in die Spätantike äußerst populär. Literarisch wurde die Form im 1. Jahrhundert v. Chr. von Gnaeus Matius, Decimus Laberius und Publilius Syrus aufgegriffen.H. Reich: Der M., 2 Bde. (1903, Nachdr. 1974);C. J. Bleeker: Die Geburt des Gottes (Leiden 1956);H. Wiemken: Der griech. M. (1972).* * *
Universal-Lexikon. 2012.